Besuch bei der Autolackiererei Jonny Schmidt

Die 2. Station auf der Besuchstour der Freien Wahlgemeinschaft Trendelburg führte am 14. August 2020 zur Autolackiererei Schmidt in Trendelburg.

Inhaber Jonny Schmidt empfing die Gäste in seiner Werkstatt und erläuterte die Geschichte seiner Firma und die Beweggründe, warum er bisher mehr als einen sechsstelligen Betrag in seine Solarthermie-Anlage investiert hat. Auf seinem Firmengebäude befindet sich seit Oktober 2019 die 110 qm große Anlage, aufgeteilt auf die Ost- und Westseite seiner Dachflächen. 

Die Autolackiererei Schmidt ist Profi in Sachen Unfallinstandsetzung und Unfalllackierung sowie Sonderlackierungen. In Erstausrüsterqualität bietet man den Kunden das komplette Paket auch bei Versicherungsfällen, Mietwagen inklusive und alles aus einer Hand. „Wir sind ein familiärer Betrieb.“ betont Schmidt, der gemeinsam mit seinem Angestellten und einem Auszubildenden seit 20 Jahren für eine hohe Qualität steht.

Auch beim Thema Klimaschutz engagiert sich Schmidt: Sein Lackierbetrieb ist der einzige in der Gegend, der sich auf diese Weise umweltbewusst engagiert. Ursprünglich war geplant mit einer Photovoltaik-Anlage den Strom zu erzeugen, den er benötigt um seine Lackierkabine aufzuheizen. Im Gespräch mit einem Bekannten, bekam er den Hinweis sich über das Thema Solarthermie zu informieren. Nach umfangreicher Prüfung kam er dann zu dem Schluß, dass dies für ihn die sinnvollere Investition ist.

Seine Anlage erwärmt das Wasser, welches für die Heizung der Kabine benötigt wird, in der die frisch lackierten Fahrzeuge trocknen. Selbst an bewölkten Tagen, wie an diesem Freitag, kommt das Wasser auf 57 Grad erhitzt in den insgesamt 5.000 Liter fassenden Wasserspeicher an. Durch den Bau der Anlage spart er pro Jahr ca. 6.000 Liter Heizöl.

Um den etwas gestiegenen Stromverbrauch zu decken hat er bereits eine Photovoltaik-Anlage für die restlichen Dachflächen bestellt. Sobald diese installiert ist, produziert er seinen eigenen Strom und verbraucht somit keine Ressourcen mehr. Dieses durchdachte Konzept will Schmidt weiter ausbauen, seine Ideen umfassen zum Beispiel auch die Einspeisung des überschüssigen Stroms ins Stromnetz oder das Speichern für den Eigenbedarf.

„Jeder schimpft auf Lackierereien und ich kann stolz sagen, wir verbrauchen keine fossilen Brennstoffe – das ist Umweltschutz.“ so Schmidt.

Im Gespräch mit den Mitgliedern der FWG Trendelburg kristallisiert sich außerdem heraus, dass er sich wünscht, dass auch mehr Menschen aus Trendelburg seine Dienste nutzen. Die Verbraucher sollen überdenken, dass Regionalität nicht nur bedeutet seine Lebensmittel beim Bauern um die Ecke zu kaufen, sondern auch die Kompetenz der Betriebe vor Ort zu nutzen.

Ergänzend fügt Tobias Seydler hinzu „Die Menschen bevorzugen Käse und Kartoffeln aus Trendelburg, fahren aber um ihr Auto lackieren zu lassen bis nach Kassel. Das macht absolut keinen Sinn.“